„George Kennethson und Percy Rings kamen aus verschiedenen Teilen Europas; sie durchlebten fast das ganze 20. Jahrhundert. Das Thema, das sie verband, war die Natur der Bewegung. Immer, wenn ich mich von 1972 an in Kennethsons großer Skulpturenhalle in Oundle aufhielt, vergaß ich die Zeit. Ich ging durch die Reihen der Skulpturen, meinte, ein Flüstern zu hören, so als kommunizierten diese Steinwesen miteinander. Ich spürte ihren Atem. Ein Hauch von Bewegung erfüllte den Raum. Erst nach 3-4 Stunden merkte ich, dass ich eiskalt war, vollkommen ausgefroren und zutiefst beglückt.“

Hildegard Modlmayr-Heimath

George Kennethson wurde am 22. Juni 1910 in Richmond, Surrey, geboren. Von 1928-1934 studierte er in London Malerei an den Royal Academy Schools. Seit den späten 30er Jahren arbeitete er als Steinbildhauer in Marmor, Alabaster, sowie Hoptonwood, Gray Birds Eye, Purbeck, Portland, Hornton, Clipsham und Ancaster. Von 1955 bis zu seinem Tod lebte er in Oundle, Northhampton. Freundschaft mit H.S. Ede (1895-1990), der sich 1956 in Cambridge in Kettle's Yard niedergelassen und seine Sammlung von Kunst des 20. Jahrhunderts, darunter auch Werke von George Kennethson, der Universität Cambridge geschenkt hat.

Seine erste große Ausstellung fand 1972 in Kettle's Yard, Cambridge, statt. Weitere Ausstellungen u.a. in Birmingham, Oxford, Nottingham, Deutschland, Holland, Peterborough, Southampton, Chichester und London. Skulpturen von ihm im öffentlichen Besitz befinden sich in der Scottish National Gallery in Edinburg, der Universität Cambridge, in Delmenhorst und St. Joseph, Emsdetten.

Literatur:

George Kennethson. A Modernist Rediscovered. Simon Hucker. Merrell publishers 2004. London & New York ISBN 1 85894 277-2

The Sculpture of GEORGE KENNETHSON 1910-1994. Richard Cork. The Redfern Gallery. London 2014. ISBN 978-0-948460-46-3

Abbildung: George Kennethson. Alabaster. >Klippe<

ca. 1960. H 53 cm Foto Carlo Wessel

Percy Rings

„Wenn ich die Bilder von Percy Rings, den ich zum ersten Mal 1962 in seinem Atelier im früheren Kloster St. Mang in Füssen besuchte, auf mich wirken lasse, höre ich immer Musik und zwar Kammermusik von Händel, Mozart und Strawinsky.“

Hildegard Modlmayr-Heimath

Percy Rings kam am 26. Dezember 1901 in Riga zur Welt. In Riga, Paris, Düsseldorf und München besuchte er Kunstakademien. 1945 verschlug es ihn nach Hopfen am See bei Füssen. Von 1950 bis zu seinem Tod lebte und arbeitete er im ehemaligen Kloster St. Mang in Füssen. Von 1950/55 enge Freundshaft mit Prof. Secker, dem ehemaligen Direktor des Wallraff-Richartz-Museums in Köln. Ausstellungen u.a. in Riga, München, Augsburg, Rom, Jesolo, Füssen, Cambridge, Birmingham, Middlesborough, Middelborough - Teeside Festival, Monte Carlo, Washington, New York und Kaufbeuren.

1988 erhielt er als erster Künstler den Kulturpreis der Stadt Füssen. Dauerausstellung von Percy Rings Bildern im Hohen Schloss in Füssen. Seit 1989 befindet sich Percy Rings von Strawinsky inspiriertes Bild "Feuervogel" im Meditationsraum der Kirche von St. Joseph in Emsdetten.

Abbildung: Percy Rings. Abstraktion 1973.

Beton-Bas-Relief 65,5 cm x 45,5 cm. Foto Carlo Wessel.